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Meinung

Logistik in der City


Paketdienste verstopfen unsere Städte. Das ist die geläufige Kurzfassung für die steigende Präsenz von Lieferfahrzeugen in den Innenstädten. So finden sich beispielsweise in den sozialen Medien zuhauf Fotos von bunten Kastenwagen, die in der dritten Reihe oder auf den Radwegen der Nation parken (müssen). Kommunale Mobilitätskonzepte, die verbessernde Maßnahmen für die sogenannte letzte Meile vorsehen, kommen oftmals nicht über den Status der Idee hinaus. Die rasanten Wachstumsraten des Onlinehandels machen kleine Projekterfolge in dieser Richtung obsolet. Und die Innenstädte sind derweil doppelt belastet: Der Online-Handel sorgt dafür, dass sowohl Umsatz und Attraktivität stationärer Händler als auch Aufenthaltsqualität sinken. Das Thema scheint gefangen in einer Negativspirale.

Multi-Label-Paketshop

Wie schön, dass es endlich konkrete positive Nachrichten gibt. In Hamburg-Bergedorf hat kürzlich ein Paketshop eröffnet, in dem Pakete von verschiedenen Zustellern umgeschlagen werden. Aktuell noch ohne den gelben Marktführer, aber bei Erfolg wird der sich vielleicht bekehren lassen. Der Multi-Label-Paketshop ist zentral in einem Shopping-Center gelegen. Damit verspricht man sich einen zusätzlichen Kunden-Magneten, da ja der Einzelhandel kränkelt (siehe oben).

Vision

Vor dem inneren Auge sehe ich manche nahezu handelsbefreite Innenstadt, die sich künftig zum Logistik-Hub entwickelt. Verfügbare Flächen sind ja vorhanden. Die Menschen kommen regelmäßig, um ihre Pakete abzuholen und danach ihre sonstigen Dienstleister zu besuchen. Und auch, um ein Eis zu essen. In der Folge werden sich, aufgrund steigender Fußgängerfrequenzen tatsächlich wieder erste zarte Einzelhandelspflänzchen ansiedeln. Ich bin gespannt!

 

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Autor*in

Martin Kremming

cima // Projektleiter, Partner

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