Kiezkaufhaus mit Pop-up-Store in Bad Honnef – kein neuer Ansatz, dennoch elementar wichtig
Wie „Honnef heute“ berichtet, wird der Start des lokalen Online-Marktplatzes in Bad Honnef im November 2018 durch die Eröffnung eines Ladengeschäftes flankiert. Der Infrastrukturgeber KIEZKAUFHAUS hat damit schon in Wiesbaden gute Erfahrungen gesammelt.
Innerstädtische Präsenz ist vermutlich der wirksamste Marketing-Hebel für ein lokales Online-Projekt. Aber oft stehen die stationären Bemühungen von digitalen City-Initiativen weniger stark im medialen Fokus. Fatal, denn gerade die Präsenz in der Fußgängerzone macht ein gewerblich orientiertes lokales Internetprojekt erst wirklich greifbar – für Kunden, aber eben auch für die adressierten Händler und City-Akteure selbst.
talKONTOR der Online City Wuppertal
Auch im Pilotprozess der „Online City Wuppertal“ von 2015 bis 2016 war das sog. talKONTOR (siehe Abb.) nicht nur ein Revitalisierungsprojekt für eine Einzelhandelsimmobilie. Die Zwischennutzung der 180 qm großen Fläche in der Wuppertaler Rathausgalerie diente gleichermaßen als Infozentrale, innerstädtischer Logistik-Hub mit Abholschalter sowie als Anschauungsbeispiel für neue stationäre Verkaufskonzepte und Multichannel-Betriebstypen. Zudem wurde die Location rege für Infoveranstaltungen mit Händlern und potentiellen Partnern der digitalen City-Initiative genutzt. Ironie der Geschichte: Das im Förderantrag noch „Retail Lab“ bezeichnete Flächenkonzept war sogar zentraler Förderbaustein der „Online City Wuppertal“ (OCW), konnte aber wegen der großen medialen Aufmerksamkeit auf den lokalen Online-Marktplatz und der damit zusammenhängenden Bindung der Projektmanagementressourcen erst ein Jahr nach Launch des Online-Marktplatzes und stark modifiziert seinen Betrieb aufnehmen. Relativ erfolgreich haben dort nämlich letztlich OCW-Händler*innen aus verschiedenen Stadtteilen in einer Art innerstädtischen Shop-in-Shop-Lösung ausgewählte Produkte aus ihrem (Online-)Sortiment verkauft (mehr dazu im Buch „Local Commerce“, S. 191 ff.).
Whitebox der Future City Langenfeld
Ähnliche Ansätze verfolgt auch die „Future City Langenfeld“, wo die sog. „Whitebox“ als „stationär-digitaler Erlebnisraum“ im Zentrum der Stadt konzipiert ist. Allerdings stehen hier vor allem Retail-Technologie-Themen im Vordergrund. Kein Wunder, ist doch Frank Rehme vom gmvteam bzw. der Future Retail Init maßgeblicher Kopf hinter dem Langenfelder Digitalisierungsprojekt. Er war u. a. Innovationsmanager bei der Metro Group und dort insbesondere für die technisch-konzeptionelle Ausrichtung des mittlerweile rückgebauten „real,– Future Stores“ verantwortlich.