Digitale Initiativen als Lösung für Alles? – Das Scheitern des Online-Schaufensters „Kaufhaus Österreich“
Das Kaufhaus Österreich, die lokale Alternative zu Amazon, wurde nach nur knapp zweimonatiger Betriebslaufzeit im Februar 2021 wieder eingestellt.
Ursprüngliches Ziel der Ende November 2020 gestarteten Plattform war es, den heimischen Handel stärken. In Form eines Online-Schaufensters wurde der lokale Einzelhandel mit seinen Angeboten und Online-Shops auf der Website vorgestellt. Darüber hinaus war auch die Listung umfassenderer Online-Angebote, wie lokale und regionale Online-Marktplätze, aus ganz Österreich geplant. Die Initiative ergriff damals die Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖPV).
Aufgrund der hohen Kosten von mehr als eineinhalb Millionen Euro, die die geplanten 627.000 Euro weit überschritten, und der schlechten Nutzbarkeit für den Endkunden, wurde die ursprüngliche Funktion als Online-Schaufenster kurzfristig wieder eingestellt. Auch deshalb zog sich die Wirtschaftskammer Österreich vollständig als Partner des Projektes zurück.
Auf die Frage, ob sie die Installation des „Kaufhaus Österreich“ für private User bereue, entgegnete Schramböck gegenüber lokalen Nachrichtendiensten, wie dem ORF Online: „Nein, das bereue ich nicht. Wenn man nichts tut, kann auch nichts kritisiert werden. Wichtig ist gewesen, die Diskussion über die Notwendigkeit von E-Commerce für unsere Händler in Gang zu setzen.“
In Zukunft soll sich das Angebot der Plattform an Unternehmen richten und durch die Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH betrieben werden. Dies soll in Form einer Informationsplattform geschehen, welche Firmen über E-Commerce-Aktivitäten, mögliche Förderungen und Hilfsangebote, wie Webinare und Tutorials, informiert. Hierfür sind 15 Millionen Euro Förderung für E-Commerce-Projekte seitens der Regierung vorgesehen.
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