City-App (© Photo by pixabay)
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City-App – Challenge Accepted!?

In den ersten drei Einträgen unserer Blog-Reihe zum Thema „City-App“ haben wir Ihnen bereits einen Überblick über die Einführung, Funktionen und Erfolgsfaktoren von City-Apps gegeben. Im Rahmen des Betriebs einer City-App gibt es jedoch auch einige Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Darüber erfahren Sie in diesem Beitrag mehr.

 

Welche Herausforderungen kommen auf mich zu?

Wie jedes andere Projekt bringt auch die Einführung und der Betrieb einer City-App einige Herausforderungen mit sich.

Konkurrenz durch andere Apps

Typischerweise existieren in der Stadt bereits verschiedene Apps – eine Kunden-App der Stadtwerke, eine App für den ÖPNV, eine touristische App für die Gäste der Stadt, eine Bürgerbeteiligungs-App etc. Die City-App ist im besten Fall dazu da, all diese Apps miteinander zu verzahnen. Sie soll somit als die eine zentrale, mobile Plattform eingeführt werden. Dieser Vorteil muss entsprechend kommuniziert und Stakeholder an Board geholt werden, um Nutzer*innen für die neue City-App zu gewinnen. Im Gegenzug ist es auch möglich, dass im Nachhinein neue Apps etabliert werden, gegen die sich die City-App behaupten muss – durch Aktualität, Relevanz und Convenience in der Bedienung.

Informationsüberfluss

Der Anspruch, alle wichtigen Infos in einer App zu bündeln, beinhaltet auch das Risiko, die User*innen mit Informationen zu überfluten. Ein cleanes Layout, eine gute Informationsarchitektur mit klarer Untergliederung sowie das konsequente Löschen veralteter Informationen sorgen dafür, dass die Informationsfülle in der App überschaubar bleibt, ohne relevante Aspekte zu vernachlässigen.

Datenschutz

Das Thema Datenschutz spielt bei jeder Online-Anwendung und somit auch bei City-Apps eine wichtige Rolle. Insofern die App persönliche Profile erfordert, gewinnt der Schutz der personenbezogenen Daten an Bedeutung. Überlegen Sie sich daher gründlich, ob ein Login für die Nutzung der App sinnvoll und erforderlich ist. Die Notwendigkeit, ein eigenes Profil zu erstellen, kann auch dazu führen, dass User*innen die App wieder deinstallieren. Eine ausführliche Datenschutzerklärung ist sowohl mit als auch ohne persönlichen Login zwingend erforderlich. Oftmals besitzt der Infrastrukturgeber bereits Vorlagen, nach denen die Datenschutzerklärung erstellt werden kann, sodass einem rechtssicheren Betrieb der App nichts im Wege steht.

Wirtschaftlichkeit und Kosten

City-Apps erfordern ein großes initiales Investment. Zwar kann in vielen Fällen ein Teil  durch Fördergelder finanziert werden. Dennoch müssen auch die laufenden Kosten, die oftmals in Form einer monatlichen Grundgebühr an den Infrastrukturgeber entrichtet werden, durch den Betreiber gestemmt werden. Bereits vor der Einführung der App sollte daher überlegt werden, von welchem Budget die Betriebskosten fortan bezahlt werden. Eine mögliche Form der Refinanzierung sind Werbeeinnahmen durch die Integration von Werbe-Bannern in der App. Einige Apps bieten auch die Möglichkeit, Push-Nachrichten durch Einzelhändler in Form von monatlichen Paketen bezahlpflichtig zu machen.

Regelmäßige Aktualisierungen

Apps dürfen nicht statisch sein, sondern benötigen regelmäßig neue, aktuelle Contents. Andernfalls besteht das Risiko, dass User*innen die App wieder deinstallieren, da sie keinen Mehrwert mehr darin sehen. Neben der Aktualisierung der Inhalte sollte auch die Informationsarchitektur regelmäßig angepasst, Buttons je nach Relevanz weiter nach oben und neue Kategorien integriert werden, um die User Experience zu verbessern. Gute Infrastrukturgeber zeichnen sich durch regelmäßige Updates der App-Version aus.

 

Wie gehe ich mit den Herausforderungen um?

Ein regelmäßiges Monitoring der App zeigt Schwachstellen auf. Werden kaum mehr Downloads generiert oder häufen sich die Deinstallationen, sollte kurzfristig reagiert werden. Bürgerbefragungen und die Auswertung der Rezensionen in den App-Stores können helfen, um ein besseres Verständnis zu erhalten und die App in Absprache mit dem Infrastrukturgeber zu verbessern.

Wichtig ist, dass die App dynamisch bleibt und von neuen Inhalten lebt. Dann gelingt es auch, die App über einige Jahre hinweg erfolgreich zu betreiben und sie als „Dauerbrenner“ zu etablieren.

 

Smart CityStadt der Zukunft

Autor*in

Caroline Müller

Caroline Müller, Jg. 1998, ist studierte Tourismusmanagerin (Bachelor) und absolviert derzeit ihr Master-of-Sciences-Studium in Management an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg. Seit Oktober 2021 arbeitet sie für die CIMA Beratung + Management GmbH insbesondere im digitalen Bereich und als Projektassistenz beim Best-Practice Projektpool für Innenstadt, Handel und städtisches Leben „Stadtimpulse“. Sie unterstützt außerdem bei der redaktionellen Pflege der cima.digital-Wissensdatenbank und bereitet spannende Themen für den cima.digital-Blog auf.

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