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Beherbergung unter Covid19-Rahmenbedingungen

 

Die Covid-19-Pandemie beeinflusst den Beherbergungssektor erheblich. Ob und wie lange diese Situation anhalten wird, hängt von vielen Faktoren ab. Einige Entwicklungen im Beherbergungssektor lassen sich aus den Beobachtungen der letzten Monate dennoch bereits ableiten:

  • Kleinteiligen Angebotsformaten wie Ferienwohnungen, Ferienhäuser oder auch privaten Zimmervermietungen fällt es leichter, die gebotenen Hygienekonzepte zu realisieren. Dies gilt auch für Campingplatzangebote – sofern Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.
  • Ebenso kehrt das Vertrauen der Nachfrageseite in kleinteiligere Formate schneller zurück als bei größeren Anbietern.
  • Zusätzliche Services von größeren gewerblichen Anbietern (bspw. Wellness-Angebote) können unter Covid-19-Bedingungen nicht oder nur in Teilen angeboten werden, wodurch sie ihre Wirkung als Buchungskriterium gegenüber kleineren Anbietern verlieren.
  • Die mangelnde Nutzbarkeit der wichtigsten Reisanlässe (u.a. Schlösser, Festspielhäuser, Bäder) führt zu einem Ausfall zentraler Zielgruppen, die insbesondere die Hotellerie betreffen.
  • Abgesehen von der Phase des „Lockdown“ in der alle Anbieter betroffen waren, sind es aktuell vor allem die größeren Marktteilnehmer, die mit durchschnittlichen monatlichen Umsatzeinbußen in einer Größenordnung von mindestens 30 bis 40 Prozent kämpfen. Exakte Zahlen werden erst in der Retrospektive sichtbar werden.
  • Ein genereller Trend, Ferienwohnungen in dauerhafte Mietverhältnisse umzuwandeln, ist aktuell nicht ablesbar. Es gibt jedoch vereinzelte Fälle sowie Bestrebungen in einigen europäischen Städten (u.a. Lissabon) durch kommunale Anmietungen für einen bestimmten Zeitraum und der damit Einhergehenden Reduzierung des Ausfallwagnisses, die Entwicklung zu befördern.

Eines wird deutlich: Overtourism-Entwicklungen sind, wenn auch modifiziert, sowohl unter Pandemie-Bedingungen durch einen verstärkten Inlandstourismus, als auch danach zu erwarten. Eine  strategische Steuerung wird auch weiterhin erforderlich sein. In Teilen wirkt die Pandemie sogar problemverstärkend auf die übrigen Belange der Stadtentwicklung.

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Autor*in

Martin Hellriegel

cima // Projektleiter, Stadtplaner AKNW

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